Den Schlagbaum an der Grenze herunterlassen und damit die Umweltprobleme in der Schweiz lösen? Dies schlägt Ecopop im einen Teil ihrer Initiative vor, der radikalen Begrenzung der Zuwanderung. In dieser Logik ist das Hauptübel unserer Zeit eine zunehmende Bevölkerungsdichte: Im globalen Süden durch eine unkontrollierte Vermehrung der Bevölkerung, bei uns durch die Zuwanderung. Geografisch wie thematisch ist diese Argumentation sehr beschränkt. Dennoch beansprucht Ecopop für sich, als Einzige das Fähnlein der Wachstumskritik hochzuhalten und in globalen Zusammenhängen zu denken.
Unheimliche Ökologen (Essay NZZaS)
(Der Beitrag wurde am 3. August in der NZZ am Sonntag veröffentlicht.)
In der Geschichte der ökologischen Bewegung finden sich rechte und fremdenfeindliche Strömungen. Der Verein Ecopop, der in dieser Denktradition steht, will Umweltprobleme mit Bevölkerungspolitik lösen. Dabei sollte auch beim Umweltschutz der Mensch im Zentrum stehen, schreibt Balthasar Glättli
«Grenzen des Wachstums» und «Die Bevölkerungsbombe» – diese zwei Bestseller markieren symbolisch den Beginn der modernen Umweltbewegung. Sie inspirierten auch die Organisation Ecopop, die 1970 als «Arbeitsgemeinschaft für Bevölkerungsfragen» entstanden war.